digital und relational: Transformation kirchlicher Jugendbildung

Die gesellschaftliche, politische und wissenschaftliche Debatte über Jugendliche wurde in den letzten Jahren vorwiegend aus der Perspektive der familiären und psychischen Belastung sowie den schulischen Herausforderungen und Defiziten geführt, welche beispielsweise aus dem Homeschooling resultierten. Im Fokus lagen somit vor allem die Bereiche der formellen sowie informellen Bildung, und somit der Bereich der Schule und Familie. Ungeachtet blieb allerdings der Bereich der non-formalen Bildung, wie beispielsweise der Bildungsauftrag von Jugendbildungsstätten.

Die unterschiedlichen Lockdownphasen bedeuteten für Jugendbildungsstätten im Allgemeinen eine hohe Unsicherheit, da keine perspektivische Planung von Veranstaltungen möglich war. Dies hatte zur Folge, dass man aufgrund des eingeschränkten Kontakts zu Jugendlichen die Entwicklungen junger Menschen nicht wie gewohnt begleiten konnte. Erst im Frühjahr 2022 fanden wieder non-formale Bildungsveranstaltungen in Jugendbildungsstätten statt, sodass nach etwa zwei Jahren „Stillstand“ die Arbeit wiederaufgenommen wurde und Jugendliche empfangen wurden, welche jedoch in diesem „Zeitraum der Abstinenz“ wichtige Schritte in ihrer Entwicklung gegangen sind. Der große Digitalisierungsschub der Lebenswelt junger Menschen trug zu einer Verschiebung der Pflege von Beziehungen wie Freundschaften in den virtuellen Raum bei, die Einschränkungen dieser Zeit führten verstärkt zu psychischen Belastungen. Dies sind nur Beispiele für Einflüsse, die Lebenswelt junger Menschen verändert hat und auf die auch eine Jugendbildungsstätte reagieren muss – auch und gerad im Hinblick auf ihren religiösen Auftrag.

Auf diese Herausforderungen blickt das Forschungsprojekt „digital und relational: Transformation kirchlicher Jugendbildung im Kontext von Jugendbildungsstätten“, das in Kooperation mit der KU Eichstätt an der Professur für Pastoraltheologie durchgeführt wird.

Die auf zwei Jahre angelegte explorative qualitative Studie befragt Fach- und Leitungskräfte von Jugendbildungsstätten mit dem Fokus auf den Auftrag kirchlicher Jugendbildungsstätten und ihrer Wahrnehmung nach Veränderungen im Vergleich zu Prä-Covidzeit sowie Jugendgruppen mit dem Fokus auf ihre Lebenswelt und spezifischen Bedarfe.

Für weitere Informationen zum aktuellen Forschungsstand stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Meinrad Kibili (Bildungsreferent JPI; kibili@donbosco.de)

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Prof. Katharina Karl (KU Eichstätt; katharina.karl@ku.de)

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