Wo Sinnfragen online gehen - RSE im Dialog mit der Gegenwart

Veröffentlicht am: 7. Mai 2025

Benediktbeuern - Religionssensible Erziehung und Bildung – digital?! Vernetzungstreffen 06.–08. April 2025. 

Fachkräfte trafen sich in Benediktbeuern zum Vernetzungstreffen Religionssensible Erziehung.

Fachkräfte fragten sich beim Vernetzungstreffen Religionssensible Erziehung unter anderem, wie Sinnfragen online beantwortet werden können. 

Einblicke.

Zwischen Bildschirm und Beziehung – oft Alltag in der Arbeit mit jungen Menschen. Wie sieht es also aus mit der RSE in unseren digitalen Zeiten und im Wandel junger Lebenswelten?

Das RSE Vernetzungstreffen ist ein Forum für Fachkräfte, die sich mit Fragen von Sinn, Haltung, Identität und pädagogischer Praxis beschäftigen. Das JPI hat dazu eingeladen – nicht als Wissensvermittler im klassischen Sinn, sondern als Rahmengeber, Gastgeber und Heimat der RSE. Diese Rolle übernehmen wir bewusst: Aus unserer eigenen Geschichte heraus – die Ursprünge der RSE liegen im JPI –, aber auch aus tiefem fachlichem und pädagogischem Selbstverständnis. RSE ist bei uns nicht nur ein Thema, sondern Überzeugung.

Engagierte Fachkräfte, Pädagog:innen und Multiplikator:innen aus Jugendhilfe und Bildung kamen für drei intensive Tage in Benediktbeuern zusammen – zum Austausch über Sinnfragen junger Menschen, digitale Herausforderungen, zur fachlichen Weiterentwicklung und zur gemeinsamen Suche nach Antworten auf drängende Fragen: 

Wie gelingt religionssensible Erziehung (RSE) in einer digital geprägten Lebenswelt?

Der Einstieg ins Treffen machte schnell klar: Das „Digitale“ ist Lebensrealität junger Menschen. Die digitale Welt verändert dabei nicht nur Kommunikationswege, sondern auch Sinnsuche und soziale Beziehungen.
Besondere Impulse kamen durch einen Vortrag von Laura Michalowski (JFF – Institut für Medienpädagogik), die Einblicke in die Medienwelt junger Menschen gab: Zwischen Selbstinszenierung, Informationsflut und Orientierungssuche bewegen sich Jugendliche heute sicher – aber oft auch verletzlich. Fachkräfte brauchen deshalb medienpädagogische Kompetenzen, um sie authentisch und sicher begleiten zu können.

In Workshops und Austauschformaten wurden digitale Methoden erprobt, diskutiert, Best-Practice-Beispiele reflektiert und kollegial beraten. Deutlich wurde die wichtige Erkenntnis: Die Frage nach Sinn bleibt – sie stellt sich nur in neuen Formen. 
Dabei ist die Religionssensible Erziehung (RSE) kein abgeschlossenes Konzept oder eine fertige Methode, sondern eine Haltung – offen für Wandel und im ständigen Dialog mit der Gegenwart und der Lebenswelt junger Menschen.
Sie setzt bei den Lebensfragen junger Menschen an – nach Identität, Orientierung und Spiritualität – und begleitet diese achtsam und wertschätzend.

Was bleibt vom Treffen in Benediktbeuern?

Ein starkes Netzwerk, neue Impulse – und die gemeinsame Überzeugung: Junge Menschen verdienen eine Pädagogik, die ihrer Lebenswirklichkeit gerecht wird – analog und digital, persönlich und religionssensibel. 
Damit diese Haltung mehr ist als ein Moment, sondern gelebte Praxis bleibt, wird das Netzwerk kontinuierlich gestärkt: durch digitale Plattformen, Zoom-Austauschrunden und jährliche Vernetzungstreffen. So bleibt RSE aktuell, der Austausch lebendig und die gemeinsame Verantwortung spürbar.

→ Save the Date: Vernetzungstreffen 2026: 22. – 24. März in Regensburg.

Text und Fotos: Anna Fellner und Alexandra Wielander