Schöpfungsspiritualität im Alltag (er)leben
Ensdorf - Es war schon eine besondere Gruppe, die vom 13. – 15. Mai 2024 an den Besinnungstagen für Mitarbeiter:innen teilnahm. Nicht in erster Linie deswegen, weil sie ausschließlich aus Frauen bestand, sondern eher, weil sieben der insgesamt acht Teilnehmerinnen aus unseren Einrichtungen in Benediktbeuern kamen - die achte war eine junge Studentin für Grundschullehramt, die das Angebot im Rahmen ihres studienbegleitenden Mentorats besuchte. Neugierig waren alle auf den Veranstaltungsort, denn die meisten waren nie zuvor im Kloster Ensdorf gewesen. Und rasch stellte sich heraus, dass dieser Standort genau die richtige Wahl war für das Thema der drei Tage: die Schöpfungsspiritualität.
Ensdorf hatte einiges zu bieten, was uns in dieser Hinsicht ganz besonders zum Erleben einlud: einen parkähnlichen Garten mit vielen Bäumen, Büschen und Blumen, eine herrliche Umgebung, in der wir eine kleine Wanderung und einen Schöpfungsspaziergang unternahmen, einen Wald und herrliche Wiesen direkt vor der Haustür, einen Fluß (die Vils) in fußläufiger Entfernung, eine Feuerstelle fürs abendliche Lagerfeuer sowie eine „Grüne Kapelle“ auf dem Außengelände, in der wir am letzten Tag unseren Abschlussgottesdienst open air feiern konnten. Davon abgesehen haben wir noch mehrere andere Kirchenräume besichtigt und genutzt: den „Raum der Stille“, die Hauskapelle, die Klosterkirche sowie eine kleine Wallfahrtskirche in der Nähe.
Inhaltlich ging es beim Thema Schöpfungsspiritualität sehr stark um Beziehungen: meine Beziehung zu mir selbst, die Beziehung zu den anderen in der Gruppe, zu meinen Mitmenschen und zur ganzen Schöpfung als meiner Umwelt und natürlich die Beziehung zu Gott. Gerade letztere konnten wir Dank des schönen Wetters dieser Tage immer wieder in der Natur erleben (bei Achtsamkeitsübungen, Landart oder Meditationen), aber auch beim gemeinsamen Beten und Singen, denn die Musik spielte eine besondere Rolle bei diesen Besinnungstagen. Dank Jürgen Zach, der uns einige sehr schöne Lieder beibrachte und uns fachkundig immer wieder zum Singen animierte, stimmte sich die Gruppe schon am ersten Abend so harmonisch ein, dass schnell eine entspannte und innige Atmosphäre in der Gruppe entstand. Diese war eine wichtige Voraussetzung für die zwei intensive Übungen, die wir am zweiten Tag unternahmen und die den Teilnehmerinnen einige wertvolle Erkenntnisse ermöglichten.
Als sehr berührend wurde von vielen auch die meditative Abendandacht in der Asamkirche erfahren, die zwei Mitarbeiterinnen des Hauses (selber beide SMDB) für uns gestaltet haben. Wir haben viel Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Frohsinn im Haus der Begegnung erfahren dürfen; das war sicher ein wichtiger Grund dafür, dass alle die drei Tage als echte Auszeit vom Alltag erfahren haben. Am Ende fuhren wir voller schöner Eindrücke und bereichert an Geist, Leib und Seele wieder heim – auch, wenn wir gerne noch verlängert hätten.
Text und Fotos: Claudius Hillebrand