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Veröffentlicht am: 24. Mai 2021

(ANS- Heverlee)- Zum Auftakt der Veranstaltung wurden die Teilnehmer mit Kintsugi vertraut gemacht, einer japanischen Kunstform, bei der man zerbrochene Keramik mit goldenem Lack repariert. Gemäß dieser Kunstform tragen die Spuren der Bruchstellen und die Reparatur derselben zur Schönheit des Objekts bei. Zudem kann man auch als Mensch „geheilt“ werden, dank dieser goldenen Adern, die Narben in etwas Neues und Schöneres verwandeln. In virtuellen Breakout-Räumen wurde dann gemeinsam über folgende Fragen nachgedacht: „Wie könnten wir uns fühlen, wenn wir nicht mehr die Risse in unserem Leben verstecken müssten?“ Ist es möglich die Verletzlichkeit als Chance zu sehen um daran zu wachsen und nicht nur als „Schwäche“?

Don Bosco selber musste mit zahlreichen Widrigkeiten und Schicksalsschlägen zurecht-kommen: Der Tod seines Vaters als er ein kleiner Junge war, seine angeschlagene Gesundheit, der Widerstand, der ihm immer wieder entgegenschlug, die finanziellen Schwierigkeiten, die zahlreichen, feindlichen Angriffe der Presse und vieles mehr. Auch wenn diese Herausforderungen ihre Narben in Don Bosco hinterlassen haben, so gelang es ihm doch seine eigene Verletzlichkeit als Stärke und Chance zu nutzen und daran zu wachsen. Verletzlichkeit als Quelle der Liebe, der Verbundenheit, der Freude, der Authentizität, der Empathie und Kreativität. Auf diese Weise kann man die Verletzlichkeit auch als Quelle der Hoffnung und als Weg hin zu einer tieferen und bedeutungsvolleren Spiritualität sehen. Das Nachmittagsprogramm rückte dann folgende neue Fragen in das Zentrum der Diskussion: „Wie geht man als Erzieher mit der eigenen Verletzlichkeit und mit der der jungen Menschen um?“

Am Ende des Tages konnten alle etwas Positives, gerade in der aktuellen Situation, von der Veranstaltung mit nach Hause nehmen: „Die Corona Pandemie hat zweifelsohne Narben in unserer Gesellschaft hinterlassen. Wir alle mussten uns mit Isolation, fehlenden sozialen Kontakten, dem Verlust von geliebten Menschen und Ungewissheit zurechtkommen. Und doch sind wir dank dieser bereichernden Veranstaltung zu der hoffnungsvollen Schlussfolgerung gelangt, dass man die eigene Verletzlichkeit und den Willen zur Gesundung dazu nutzen kann um stärker und belastbarer für die Jugendlichen zu sein.“ so der Kommentar von P.Carlo Loots SDB, der Delegierte für die Ausbildung der Mitarbeiter in der Don Bosco Familie der Provinz BEN.

 

„Außerdem war der Austausch und das Zusammentreffen mit Kollegen aus verschiedenen Ländern und Arbeitsbereichen, wenn auch nur online, sehr bereichernd. Es lohnt sich es zu wiederholen“ so P. Loots zum Abschluss.