Neuer Vorsitzender der KJS Bayern
München - Bei der 90. Mitgliederversammlung wurde Stefan Bauer zum neuen Vorsitzenden der Katholischen Jugendsozialarbeit (KJS) Bayern gewählt. Bauer ist Leiter des Jugendpastoralinstituts Don Bosco in Benediktbeuern, zuvor war er langjähriger Gesamtleiter des Salesianums in München, einem Jugendwohnheim mit vielfältigen Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe.
Zum Antritt betonte Bauer die Bedeutung der Angebote der Katholischen Jugendsozialarbeit: „Sie muss für Chancengleichheit und Gerechtigkeit eintreten, sie muss für junge Menschen und deren Perspektiven einstehen und in allen Handlungsfeldern im Hier und Jetzt wahrnehmbar und wirksam sein. In Zeiten, die von Unsicherheit, Polarisierung und Veränderung geprägt sind, brauchen wir eine klare Haltung, offene Ohren und mutige Schritte“, sagte Bauer.
Stefan Bauer folgt in seinem Amt auf Axel Möller, der nach zehn Jahren als Vorsitzender in den Ruhestand verabschiedet wurde. Ludwig Weber vom KJSW München, der neben Rita Walko aus dem Diözesan-Caritasverband München und Freising erneut zum stellvertretenden Vorsitzenden der KJS Bayern gewählt wurde, würdigte in seiner Laudatio Möllers Engagement und Einsatz: „Axel Möller hatte immer einen doppelten Blick: auf die Träger und auf die Jugendlichen. Auf Politik und Kirche. Auf Struktur und auf Inhalt. Auf Eigenständigkeit und auf Partnerschaft. Er war keiner, der sich mit einfachen Antworten zufriedengegeben hätte – und hat Debatten auch nicht gescheut. Im Gegenteil: Er hat sie angestoßen, strukturiert, begleitet.“ Er initiierte und prägte sechs Dialogtage, die zu einem Markenzeichen der KJS Bayern wurden, zu Themen wie „(De)Radikalisierung“, „Gerechtigkeit“, „Jugendberufshilfe“ und „Wertschätzung für Mitarbeitende“. Besonders hervorgehoben wurde auch sein Einsatz für junge Menschen mit Migrationsgeschichte und seine Bemühungen um finanzielle Eigenständigkeit der KJS Bayern.
Neben den Wahlen zum Vorstand beschäftigte sich die Mitgliederversammlung intensiv mit den schwierigen Lebensbedingungen von jungen Menschen mit schlechteren Startchancen in Bayern. Insbesondere für junge Erwachsene mit Migrations- und Fluchtgeschichte wird es zunehmend schwer, eine gute Integration in Wohnen, Ausbildung und Arbeit zu erreichen. In den Mittelschulen steigen bei den Schülerinnen und Schülern Gewaltneigung und Schulabsentismus an. Auch im Übergangssystem für diejenigen, die Unterstützung auf ihrem Weg von Schule in Ausbildung und Beruf benötigen, wird es immer schwieriger, passgenaue und bedarfsgerechte Maßnahmen zu erreichen. Die KJS Bayern versteht sich als Sprachrohr der jungen Menschen und setzt sich in Politik, Kirche und Gesellschaft für passende Rahmenbedingungen ein.
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KJS Bayern