Fortbildung zur Don Bosco-Pädagogik in Waldwinkel
Wenn auch nicht zum ursprünglich geplanten Termin, so hat sie nun Mitte Mai doch endlich stattfinden können, die Fortbildung zur Beziehungsgestaltung mit Kindern und Jugendlichen nach dem Vorbild Don Boscos. Zehn angestellte Mitarbeiter*innen und ein Salesianer aus drei Einrichtungen nahmen an der zweitägigen Präsenzveranstaltung teil, die von P. Heinz Menz SDB und Claudius Hillebrand (JPI) geleitet wurde. Ziel war einerseits die Auffrischung, andererseits die Vertiefung der Kenntnisse zur Pädagogik Don Boscos und zugleich die Möglichkeit zum wechselseitigen fachlichen Austausch.
Die salesianische Pädagogik ist eine Beziehungspädagogik – wie seinerzeit Don Bosco setzen wir auf ein vertrauensvolles Verhältnis und eine gute persönliche Beziehung zu den jungen Menschen, mit denen wir arbeiten. Doch oft fällt es uns gar nicht so leicht, das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen zu gewinnen. Die Fortbildung drehte sich um die Chancen und Grenzen der Beziehungsgestaltung mit jungen Menschen im pädagogischen Rahmen. Aufhänger dafür waren einige bekanntere und einige weniger bekannte Beispiele aus dem Leben Don Boscos, zum Teil nacherzählt, zum Teil aus Quellentexten zitiert, in einem Fall durch einen Filmausschnitt illustriert. So ließen wir uns durch die Schriften Don Boscos inspirieren, der ein großer Menschenkenner war und ein außerordentlich gutes Gespür dafür hatte, wie er nicht nur die Neugier junger Menschen wecken, sondern auch eine tragfähige Beziehung zu ihnen aufbauen konnte, die in vielen Fällen ein Leben lang anhielt.
Doch auch das Leben und Wirken seines ersten Nachfolgers Don Rua diente zur Inspiration und regte gleichermaßen zum Nachdenken wie zum Austausch eigener Erfahrungen an. Persönlichen Reflexionen, Vier-Augen-Gespräche und Kleingruppenarbeit wurden durch zwei praktische Übungen ergänzt. In der letzten Arbeitseinheit ging es um neuere pädagogische Ansätze (Neue Autorität nach Haim Omer, Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg) und ihre Ähnlichkeiten und Berührungspunkte mit der Pädagogik Don Boscos.
Am Ende waren die Teilnehmer*innen ebenso glücklich darüber wie die beiden Referenten, dass die Fortbildung „live“ – sprich: in Präsenz statt online – durchgeführt werden konnte; die persönliche Begegnung und den ganzheitlichen wechselseitigen Austausch haben alle als Bereicherung erfahren und selbst Abstandsregeln und Maskenpflicht konnten die Freude daran nicht trüben. Einziger Wermutstropfen war, dass die Fortbildung zu schnell vorüber war. Vor allem für die praktischen Übungen, doch auch für den Austausch untereinander hätten die meisten gerne noch einen Tag drangehängt. Vielleicht das nächste Mal…
<Claudius Hillebrand>