Don Bosco talk online: Schule als Ort der Begegnung und Beheimatung

Veröffentlicht am: 04. Mai 2021

Online/Vöcklabruck – Der Don Bosco talk online ging am 4. Mai in die zweite Runde. Vorgestellt wurde in der zweiten Folge dieser digitalen Veranstaltungsreihe das schulpastorale Konzept an den Don Bosco Schulen in Vöcklabruck. Einen Eindruck davon, wie die Schulpastoral an diesem Standort gelebt wird, gab Schwester Elisabeth bereits zu Beginn mit einem kleinen Impuls. Die Teilnehmer*innen sollten die Augen schließen und sich vorstellen, sie beträten die Schule. Auf der Suche nach dem Sekretariat irrten sie verloren durch das Gebäude. Beim zweiten Mal dieselbe Szenerie – diesmal sollten sich die Teilnehmer*innen jedoch vorstellen, gleich am Eingang würden sie direkt begrüßt, mit einem aufmerksamen Blick. „Ein Blick mit Tiefenwirkung.“

Vermitteln wollte Schwester Elisabeth mit dieser kleinen Imagination den Effekt, den dieser liebende Blick auf junge Menschen haben kann. Es sei das, was auch die Schulpastoral in Anlehnung an Don Bosco tagtäglich versuche, „mit den Augen Don Boscos zu schauen.“

Familiäres Schulklima
Meditationsraum an den Don Bosco Schulen in Vöcklabruck

Fakten zu dem Schulstandort in Vöcklabruck und zum Leitbild erläuterten daraufhin Schwester Maria Maul und Margit Gangl, eine Lehrerin der Schule. Neben Kindergartenkindern, Schülern, Lehrern und Angestellten belebten 32 Schwestern den Schulstandort und das mache, wie Schwester Elisabeth deutlich machte, auch etwas mit der Atmosphäre. „Für uns ist das nicht nur eine Schule, sondern auch ein Wohnhaus.“ Um den Zuhörern das Konzept an den Don Bosco Schulen näherzubringen, zeigte die Schwester während der digitalen Veranstaltung auch Fotos aus dem Schulalltag. Auf einem Bild des Schuleingangs sind drei Säulen mit den Begriffen „Bildung, Begleitung, Beheimatung“ zu sehen – drei Schwerpunkte, die auch die Pastoral an den Don Bosco Schulen kennzeichnen.

Zentral sind dabei Begegnungsräume, wie Schwester Elisabeth und Schwester Zäzilia anhand von weiteren Fotos und der Vorstellung zahlreicher Schulangebote deutlich machten. Dazu gehören etwa der Schulpastoralstock „MITTENDRIN“ mit Gruppenraum, Wohnküche und Doppelzimmern zum Übernachten, ein Meditationsraum, gemeinsame Gruppenfahrten sowie nicht zuletzt auch das „Café Mazzarello“, in dem Schwester Zäzilia tagtäglich mit den Jugendlichen in Kontakt kommt. Es seien Gespräche auf Augenhöhe. „Ein Ort, wo sie sein können, mal über Lehrer schimpfen, die Luft rauslassen, reden oder mithelfen können“, so beschreibt es Schwester Zäzilia.

Auch die sogenannten „Oasentage“, die vor Ostern und Weihnachten angeboten werden, ermöglichten den Kontakt auf Augenhöhe. „Es ist Zeit zum Innehalten und gemeinsam kreativ sein“, betont Schwester Elisabeth. Die Schüler*innen seien danach immer sehr froh, dass sie sich angemeldet haben, so die häufige Rückmeldung.

Neben vielen anderen Angeboten, gerade zur Adventszeit, stellten die Schwestern auch die Chillabende noch einmal besonders heraus. Die Idee bringt Schwester Elisabeth so auf den Punkt: „Wer mag, kann nach halb fünf einfach bei uns bleiben, ein fixes Programm gibt es nicht, wir programmieren uns quasi so, wie es uns gefällt.“ Es sei eine weitere Gelegenheit, sich auf Augenhöhe zu begegnen und mit den Jugendlichen Gespräche zu führen, die im Alltag so nicht möglich seien.

Gruppenaktivität von Schülern der Don Bosco Schulen in Vöcklabruck
Pandemie stellt Schulpastoral vor Herausforderungen

Wichtig war den Schwestern zu betonen, dass die Schulpastoral in Vöcklabruck von allen gemeinsam getragen werde. Dabei müssten sie sich immer wieder auch neuen Herausforderungen stellen, wie etwa aktuell in der Coronazeit. Das Schwesternteam fragt sich dabei immer wieder selbst: „Was braucht es, was nicht?“, führt Schwester Elisabeth aus.

Regelmäßig werde auch Neues ausprobiert, um die Jugendlichen auf ihrem Weg zu begleiten, so wie sie es brauchen. Anhand der Rückmeldungen der jungen Menschen werde deutlich, wie sehr sie diese Zuwendung schätzten. „Wenn sie zum Beispiel einer Schwester im Schulalltag begegnen, zeigen sie sich sehr dankbar und sehr glücklich.“ Das zeigt laut Schwester Elisabeth, wie stark die jungen Menschen es wahrnehmen, wenn man ihnen wertschätzend begegnet.

Im Anschluss an die Präsentation der Schwestern konnten die Teilnehmenden Fragen stellen und sich in Kleingruppen weiter zu dem Thema austauschen. Die Veranstaltung hat Claudius Hillebrand vom Jugendpastoralinstitut Benediktbeuern moderiert.

Mehr Informationen zur Schulpastoral an den Don Bosco Schulen in Vöcklabruck

Die nächste Veranstaltung vom Don Bosco talk online findet am 1. Juni um 16:30 Uhr statt, und zwar zu dem Thema: „Nachhaltig und gerecht – Initiativen zur Veränderung in salesianischen Einrichtungen. Was hältst Du davon?“

RefÖA/Patrizia Czajor