9. Werkstatt religionssensible Erziehung 2020

Veröffentlicht am: 22. Juli 2020

Alles Corona, oder was?!?

Religionssensibilität in der Krise

Corona hat in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe von heute auf morgen alles auf den Kopf gestellt. Der Alltag musste völlig neu strukturiert werden: von Homeschooling für die jungen Menschen bis hin zu den Dienstplänen der Mitarbeiter*innen, von wegfallenden Terminen (Therapien genauso wie Fußball) bis hin zu Besuchsverboten bei/von den Familien. In all diesen radikalen Umbrüchen stellte sich aber auch eine kaum gekannte Ruhe, Solidarität, Kreativität und ein Zusammenhalt in den Wohngruppen ein.

 

Anders-Zeiten reflektieren

Die 9 Werkstatt religionssensible Erziehung stellte einen Raum da, um innezuhalten und das Geschehene zu reflektieren. Welche Herausforderungen und Chancen ergaben sich in der besonderen Zeit des sogenannten Lockdowns? Welche Begleitung brauchen Kinder, Jugendliche, ihre Familien und auch die Mitarbeitenden in solchen „Anders-Zeiten“? Anhand der eigenen Erfahrungen der Teilnehmer*innen sowie aus einigen ersten wissenschaftlichen Studien wurden die Entwicklungen, Stimmungen, Fragen, Unsicherheiten und neuen Ressourcen gesammelt und reflektiert.

Lernen für die Zukunft

Ein Interview zu Chancen und Risiken des Stillstands mit dem Soziologen Hartmut Rosa sowie die Analyse „Christentum in Zeiten der Krankheit“  von Tomáš Halík regten dazu an, die Perspektive zu weiten und den Blick auf die Zukunft zu richten: Was bleibt nach der Krise? Einig war man sich, dass die Grundlagen der religionssensiblen Erziehung auch in solch besonderen Zeiten tragen. Insbesondere der Zusammenhalt, das Mitnehmen jedes/jeder Einzelnen, Rituale, Symbole und Räume für den Austausch der tiefer geht, halfen sowohl den jungen Menschen als auch den Mitarbeitenden. Es gilt also auch in der Krise, aus einer festen Haltung heraus, sensibel für Veränderungen zu bleiben und Menschen hoffnungsvoll zu begleiten. 

Angelika Gabriel